Digitalumbau Rivarossi Spur 0 BR 216

Ein weiteres Projekt von mir war der Digitalumbau einer alten Rivarossi BR 216 (blau-beige Lackierung) im Maßstab Spur 0.

Ich erwarb die Lok im Jahr 2021, bereits in den Grundzügen digitalisiert mit einem ESU 4 LokPilot. Die grundlegenden Funktionen liefen einwandfrei, jedoch fehlte der Sound, und die Beleuchtung war unzureichend. Zudem hatte die Lok bei Steigungen mit angehängten Wagen Probleme und blieb stehen, da die Räder durchrutschten. Haftreifen kennt man zwar aus der H0-Bahn, aber in Spur 0 sind diese eher selten.

Daher setzte ich mir drei Hauptziele:

  1. Verbesserung der Beleuchtung mit weiß/rotem Licht, unter Berücksichtigung des Richtungswechsels.
  2. Einbau eines Sounddecoders mit passenden Lautsprechern.
  3. Behebung des Steigungsproblems.

Für die Beleuchtung habe ich die Front mit einem 2-mm-Bohrer an den Stellen aufgebohrt, an denen die roten LEDs platziert werden sollten. Die weißen Birnen, die werkseitig an den Gehäusespitzen eingebaut waren, habe ich samt der Lichtleiter entfernt und durch weiße LEDs an den entsprechenden Stellen in der Front ersetzt. Insgesamt bedeutet dies an jeder Front zwei weiße LEDs und zwei rote LEDs. Zudem wollte ich an der Stirn noch eine weiße LED ergänzen, idealerweise mit einer Größe von 1-2 mm, um eine größere Bohrung zu vermeiden.

Die Anoden der LEDs wurden alle zusammengelötet und über einen Schutzwiderstand (>1 k Ohm) mit der Rückleitung des Decoders (blau; U+) verbunden. Die Kathoden wiederum wurden mit den jeweiligen Kabeln für die Beleuchtung vorne und hinten (weiß bzw. gelb) verbunden. Ich habe für dieses Modell die Variante gewählt, bei der vorne weiß und hinten rot ist – und umgekehrt. Je nach Decoder und Programmierung sind jedoch auch feinere Varianten möglich.

Test der Beleuchtung.
erster Test Licht vorne
erster Test Licht hinten

Für den Sound benötigte ich zunächst einen neuen Sounddecoder. Meine Wahl fiel auf den ESU Loksound 5 XL. Als Lautsprecher entschied ich mich für zwei 8-Ohm-Lautsprecher. Der Decoder wurde zentral in der Mitte des Gehäuses eingebaut, während die Lautsprecher jeweils davor und dahinter positioniert und mit den AUX 1- und AUX 2-Anschlüssen verbunden wurden.

Um eine möglichst realistische Geräuschkulisse zu erzielen, wurde das Gehäuse soweit wie möglich entkernt. Anschließend erfolgte die Programmierung auf dem Programmiergleis, der Upload der Sounddateien und der Test – alles funktionierte einwandfrei.

Das Steigungsproblem erwies sich als kniffliger. Leider habe ich aufgrund von Zeit- und Materialmangel noch keine endgültige Lösung gefunden. Die Ursache des Problems liegt in der Kombination aus einem älteren, etwas schwächeren Motor und der geringen Masse der Lok, was zu einer sehr niedrigen Haftreibung führt. Der Einsatz eines kleinen Eisenklotzes brachte eine gewisse Verbesserung, die der Motor noch bewältigen kann. Bei Steigungen arbeitet die Lok derzeit nur in Doppeltraktion, wenn längere Züge gezogen werden.

Die betriebsbereite und fertig umgebaute Lok war bereits im Einsatz auf der Clubanlage der IG Miniatur Münsterland und hat es sogar auf Youtube geschafft.

ab Minute 15:00 in einer Doppeltraktion mit einer roten BR 218.

Bild des Zuges mit der Doppeltraktion. Vorne die rote BR 218, dahinter die umgebaute BR 216 (blau-beige).